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Übersicht « Rund ums Kitzeln « Aktuelles / Kitzeln in den Medien

Kitzeln in der Wissenschaft

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tickle34 26.03.2024, 19:45
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tickle34 20.08.2023, 22:35
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Lieso 12.01.2020, 14:44
Mir kam die Idee einen Thread zu wissenschaftlichen Fragestellungen in Bezug auf das Kitzeln zu erstellen. Alle Interessierten können hier gerne Papers verlinken und ggf. diskutieren.
Ich bin übrigens nicht in der Neurowissenschaft tätig, insofern auch kein Experte.

Laughter is in the air: involvement of key nodes of the emotional motor system in the anticipation of tickling.
Wattendorf E et al.
Soc Cogn Affect Neurosci. 2019 Aug 31;14(8 ):837-847. doi: 10.1093/scan/nsz056.

Link:
Laughter is in the air: involvement of key nodes of the emotional motor system in the anticipation of tickling

Als Pdf:
pdf-Version


Eine These ist:
Das Lachen induzierende Kitzeln ist v.a. mit Körperregionen assoziiert, die als verletzlich anzusehen sind. Dem kann man wohl erfahrungsgemäß zustimmen, Bauch vs. Arme…
(S. 837)

Es wird u.a. auf die beteiligten Gehirnregionen eingegangen sowie auf Interpretationsprozesse im ZNS. Letztere stellen sich in der Kurzfassung so dar, dass Kitzeln initial als potentielle Gefahr wahrgenommen wird, im Anschluss aber als harmlos interpretiert wird, was die Möglichkeit der Entwicklung positiver Gefühle ebnet.

Es gibt eindeutige Unterschiede der beteiligten Gehirnregionen in Bezug auf „Erwartung“ und „Wahrnehmung der Kitzelgefühle“.
Diesbzgl. siehe v.a. „figure 3“ und „figure 4“ (S. 842).

Die Stärke des Lachens korreliert positiv mit der Aktivität in der dorsalen AI (anterior insula) (u.a. figure 4, panel b). Insbesondere die dorsale AI ist als eine Region bekannt, die bei Bewertungen von Gefahrensituationen (Erwartung auf Schmerz, andere Reize…) aktiviert wird.
Die kognitive Bewertung hat entscheidenden Einfluss auf die Kitzelwahrnehmung. In diesem Sinne steigert eine positive Erwartungshaltung wahrscheinlich die Intensität und Empfänglichkeit für Kitzelgefühle inkl. für das Lachen.

Ein Link für nähere Erklärungen zur Inselrinde.
Inselrinde

Insbesondere in der ventralen AI (anterior insula) befinden sich u.a. auch die so genannten Spindelneurone (Economo-Neurone), die wahrscheinlich Zugriff auf Verbindungen zu emotionaler Erfahrung haben.

Spindelneurone


Im Gegensatz zu früheren Studien konnte nun Aktivität im Hypothalamus und im periaquäduktalem Grau (PAG) nachgewiesen werden (beide subcortical gelegen). Diese beiden Regionen sind an Antworten des Verhaltens beteiligt. Es wird vermutet, dass die Erwartungshaltung aufs Kitzeln eine interne Neubewertung der erwarteten Konsequenzen auslöst, was zu einer modifizierten Reaktion auf die Reize führt.

Außerdem wird auch noch auf den vorderen Gyrus cinguli (denke Brodmann 24) eingegangen. Dieser wird in Zusammenhang mit der Hinzuziehung einer sozialen Bewertungskomponente gebracht, so dass bei länger andauerndem Kitzelreiz eine Regulierung der vokalen Äußerungen vermutet werden kann.


In diesem Gesamtzusammenhang stellt sich mir die Frage an die Kitzelerfahrenen hier:
- In welcher Weise seht ihr einen Unterschied bei der Kitzelwahrnehmung mit verbundenen Augen? Wahrscheinlich wird man sich nur die Augen verbinden lassen, wenn es dadurch intensiver wird, aber ist das so?
- Korreliert die gefühlte Intensität auch mit einer verstärkten Intensität des Lachens?
Möglicherweise wird Erwartung trotz Unwissen der zu kitzelnden Körperregion in Aktivität der entsprechenden Zentren umgewandelt, so dass auch mit verschlossenen Augen kein signifikanter Unterschied besteht?
- Ist die Kitzelerfahrung intensiver, wenn euch jemand zum ersten Mal kitzelt, oder kann auch die gleiche Person immer wieder identische Intensität erreichen?
- Nimmt der Kitzelreiz mit Dauer in einer Session ab?


Ich würde mich freuen, wenn viele Input geben können, sowohl aus wissenschaftlicher Sicht, als auch aus Eigenerfahrung.

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